Historie

Der Ortsteil Constantin, als Bergarbeitersiedlung entstanden, ist heute Teil des politischen Stadtteils Sodingen der Stadt Herne.
Obwohl die gleichnamige Zeche seit 1967 geschlossen ist, leben hier immer noch viele ehemalige Bergleute und deren Kinder und Enkel, die das sympathische Kleinod ‘Constantin’ prägen.
Alte Freund- und Nachbarschaften treffen sich heute noch zum zünftigen Skat oder zum Klammern (Kartenspiel des Ruhrpotts), erzählen von ihrer ehemaligen Arbeit, ihren gemeinsamen Umtrünken. Und vor allem von ihren siegvollen Fußballspielen für ihren Fußballverein, dem SC Constantin. Wo nicht um Mark und Pfennig Fußball gespielt wurde, sondern wo es noch eine Ehre war, vom Vereinswirt Szepan ein Bierchen ausgegeben zu bekommen. So lacht man noch heute über den Torhüter und späteren, heute leider verstorbenen, Oberbürgermeister Willi Pohlmann, dem seine Siegprämie, eine Tüte Rosinen, in der Nacht von einer wilden Wespenhorde streitig gemacht wurde. Und dass es am nächsten Morgen für jedermann sichtbar war, dass ‘Unser Willi’ verloren hatte.
(Autor: H.Scheuer)

Zeche Constantin 4/5 und 11
1844 – Mutung der Felder Joachim, Bochum und Apollonia
1847 – Vereinigung zur Zeche Constantin der Große, benannt nach dem römischen Kaiser Flavius Valerius Constantinus, der von 306 bis 337 n. Chr. regierte.
1849 – Gründung der Gewerkschaft Constantin der Große
1850 – Teufbeginn des Schachtes 1 in Bochum
1852 – Schacht 1 erreichte bei 63 m das Steinkohlengebirge.
1893 – Teufbeginn des Schachtes 4 in Herne-Sodingen
1900 – Schacht 5 nahm neben Schacht 4 den Förderbetrieb auf.
1900 – Kohleförderung: 771.446 Tonnen durch 3.384 Beschäftigte
1914 – Teufbeginn des Schachtes 11 in Herne-Sodingen ( Wetterschacht )
1917 – Inbetriebnahme des Schachtes 11
1931 – Stillegung des Schachtes 11
1934 – Eine schwere Schlagwetterexplosion auf der Anlage 4/5 forderte neun Todesopfer.
1939 – Angliederung der Zeche Mont Cenis
1955 – Zusammenlegung der Schächte und gesamte Förderung der Zeche auf der Anlage 6/7
1955 – Kohleförderung: 1.456.747 Tonnen durch 5.343 Beschäftigte
1963 – Übernahme der Förderung der Zeche Mont Cenis
1966 – Stillegung der Förderanlage 6/7
1967 – Schließung der Zeche

Willi Pohlmann (SPD) (über 50 Jahre Mitglied des SC Constantin)
Oberbürgermeister in Herne von 1984 bis 1994, verstarb mit 72 Jahren.
Der Rat wählte Willi Pohlmann 1984 zum ersten Mal in dieses Amt und schenkte ihm 1989 erneut das Vertrauen. Der Ex-Feuerwehrchef war von 1970 bis 1990 auch Landtagsabgeordneter, 1975 wählte ihn die SPD-Landtagsfraktion zum innenpolitischen Sprecher. Als Oberbürgermeister baute Willi Pohlmann die internationalen Beziehungen der Stadt Herne aus: Er brachte drei neue Städtepartnerschaften auf den Weg: zu Konin in Polen, Belgorod in Rußland und Lutherstadt Eisleben in Sachsen-Anhalt. Während seiner Amtszeit setzte die Kommune viel Gewicht auf den Strukturwandel nach der Bergbauperiode: Bergarbeitersiedlungen wurden neu gestaltet und neue Industrie- und Gewerbegebiete auf Zechenbrachen erschlossen. Pohlmann zeigte ein Herz für die Jugend. Auf seine Initiative gründete sich 1992 ein Kinder- und Jugendparlament.

Sehr viel detaillierter findet ihr es in unserer Vereins-Chronik

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